RESTAURO 05/23
Was ist genau ein Original, eine Reproduktion, eine Kopie, eine Nachahmung, eine Fälschung? Könnte das Zeigen von Reproduktionen, vor allem von oft präsentierten, prominenten Werken, eine Möglichkeit für Kulturguterhaltung sein? Die antiken Elgin Marbles, die Marmorskulpturen und -fragmente vom Athener Parthenon, gehören zu den Prunkstücken des British Museum. Ein vom Institute for Digital Archaeology in Oxford programmierter 3D-Roboter ist jetzt in der Lage, mittels Lidar-Technologie millimetergetreue Repliken herzustellen. Das eröffnet völlig neue Perspektiven. Erfahren Sie mehr in dieser Ausgabe.
INHALT
TITELTHEMA: ORIGINAL UND REPRODUKTION
Der Roboter als Bildhauer: 2500 alte Elgin Marbles detailgetreu reproduziert
Seit über 120 Jahren streiten London und Athen über die Repatriation der Elgin Marbles. Ein vom Institute for Digital Archaeology in Oxford programmierter 3D-Roboter ist jetzt in der Lage, mittels Lidar-Technologie millimetergetreue Repliken herzustellen. Das eröffnet völlig neue Perspektiven
Wenn alle Stricke reißen – denkmalgerechte Nachfertigung historischer Originale
Die hochwertigen Replikate historischer Beschläge für Türen und Fenstergriffe von Ventano helfen bei der denkmalgerechten Restaurierung. Nach althergebrachten Verfahren werden diese im traditionellen Sandgussverfahren aufwändig von Hand produziert. Außerdem hat sich das Unternehmen aus Bissendorf auf die handgefertigte Nachbildung von Zementfliesen spezialisiert
„Fälschungen sind ein systemisches Problem“ – ein Interview mit Hubertus Butin
Hubertus Butin ist Kunsthistoriker, Kunsttheoretiker, Publizist und Kurator. In den 1990er-Jahren arbeitete er im Atelier Gerhard Richters in Köln und gab 2014 dessen Werkverzeichnis der Editionen heraus. Heute ist er unter anderem als Gutachter für die Werke Richters tätig und Experte für diesbezügliche Fälschungen. RESTAURO sprach mit ihm über seine Erfahrungen
FORSCHUNG
Das PEEK-Forschungsprojekt „Broken Collection“
Das PEEK-Forschungsprojekt „Broken Collection“ widmet sich der Geschichte der zerbrochenen Porzellansammlung von Schloss Loosdorf (südlich von Laa an der Thaya im niederösterreichischen Weinviertel) und dem Spannungsfeld zwischen Erhaltung und Zerstörung. Die erste Ausstellung dazu – „COMEBACK – for more“ – ist noch bis zum 25. August zu sehen
NEUERÖFFNUNG
Von Giovanni Bellini bis zu Lotte Reiniger
1976 wurde das Restaurierungszentrum (RED) als kommunales Kulturinstitut in Düsseldorf gegründet. Im Ehrenhof 3a, in direkter Nachbarschaft zum Museum Kunstpalast, arbeiten Restauratoren und Restauratorinnen verschiedenster Disziplinen in engem Austausch miteinander. Seit 2005 standen einige Räume leer, weil der Einbau einer Klimaanlage die Statik beeinträchtigt hatte. Im Frühjahr 2023 eröffnete das interdisziplinäre Institut nach mehrjähriger Sanierung
DENKMALPFLEGE
Bedrohte Denkmale
RESTAURO setzt sich seit jeher stark für die Schaffung eines gesellschaftlichen Bewusstseins für das kulturelle Erbe ein und bietet jetzt mit der Reihe „Bedrohte Denkmale“ eine neue Plattform denkmalpflegerischen Engagements: In dieser Ausgabe stellen wir das Umgebindehaus in der Hauptstraße 126 in Ebersbach vor
SERIE BOULLE-MÖBEL
Boulle-Möbel
Boulle-Möbel in Dresdener Parademappartements – ihre Bedeutung, ihre Erforschung und Restaurierung. Eine RESTAURO-Serie in vier Teilen – Teil 2
AUSSTELLUNG
Der „Stadtwerkmeister“ Elias Holl
Elias Holl prägte mit seinen zahlreichen Gebäuden die durchgreifende Neugestaltung Augsburgs um 1600: Hauptwerke sind Rathaus – Zeughaus – Stadtmetzg. Anlässlich seines 450. Geburtstags widmet ihm das Maximilianmuseum jetzt in seiner Vaterstadt mit über 300 Exponaten auf drei Stockwerken die größte Ausstellung, die das Haus jemals veranstaltet hat. Dank vieler schriftlicher Quellen, Entwurfszeichnungen, Pläne, Risse, Modelle sowie Holls über Jahrzehnte geführter, tagebuchartiger „Hauschronik“ präsentiert die Ausstellung ein kulturhistorisches
und sozialgeschichtliches Epochen-Panorama mit Augsburg im Fokus
MUSEUM
Kunst gehört hier zur Unternehmenskultur
Kunst spielt bei Würth tatsächlich eine tragende Rolle. Hauptschauplätze sind Schwäbisch Hall und Künzelsau, wo sich die Würth-Firmenzentrale befindet. 1991 hat der leidenschaftliche Kunstsammler Adolf Würth das erste Museum Würth in das damals neu eröffnete Verwaltungszentrum des Firmensitzes integriert. Heute umfasst die Sammlung Würth bald 20.000 Kunstwerke vom Spätmittelalter bis in die jüngste Gegenwart
RUBRIKEN
NACHRICHTEN:
Die „Berliner Denkmalbox“
Bayern: Verleihung der Denkmalschutzmedaille 2023
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Impressum
Vorschau
WAS BEWEGT?
Prof. Dr. Christina Haak, Stellvertretende Generaldirektorin (Generaldirektion) der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz