G+L 05/13 | Studium und Praxis
INHALT
Zwei Seiten derselben Medaille
Die Aufgaben für Landschaftsarchitekten ändern sich. Im Studium ein fachliches Profil auszubilden, gelingt nur durch Eigenverantwortung und Orientierung in einem zunehmend unübersichtlichen Feld. Die Anforderungen zu klären und entsprechende Angebote der Ausbildungsstätten zu schaffen, sind neue Gemeinschaftsaufgaben der Profession.
Von Bettina Oppermannund Kai Tobias
Früher war mehr Lametta!
An der TU München wurde im Rahmen einer Experimentierklausel das Bachelor- und Mastersystem schon vor der eigentlichen Umsetzung des Bologna-Prozesses eingeführt. Inzwischen haben die Professoren und Absolventen gute Erfahrungen mit den neuen Landschaftsarchitektur-Abschlüssen gemacht, die weniger zeitliche Freiheit, aber eine flexiblere thematische Ausrichtung erlauben. Gründe, dem alten Diplomstudiengang nachzutrauern, gibt es objektiv gesehen kaum.
Von Regine Keller
Schwerpunkte finden und Standpunkte entwickeln
Trotz der unterschiedlichen Landschaftsarchitektur-Programme an den Universitäten und Fachhochschulen geht es vor allem darum, die Selbständigkeit der Studierenden zu fördern und ihnen ein breites Spektrum an Fachinhalten und Kompetenzen zu vermitteln. Jede Hochschule bildet dabei ihr individuelles Profil aus, so auch Osnabrück.
Von Verone Stillger
Tabubruch an der TU Berlin
An der TU Berlin wird es künftig zwei getrennte Bachelorstudiengänge geben: Einen mit Schwerpunkt Landschaftsarchitektur und einen mit Schwerpunkt Ökologie und Umweltplanung. Die Professoren Undine Giseke, Norbert Kühn, Cordula Loidl-Reisch und Jürgen Weidinger erklären den neuen Weg.
Von Norbert Kühn et al.
Der Bologna-Prozess aus der Sicht der Praxis
Der Berufsstand sah die neuen Bachelor- und Masterstudiengängen zunächst kritisch. Doch eine Zwischenbilanz zeigt: Wenn die Ausbildung auf einer breiten fachlichen Basis gründet, ist die Qualität mit den Diplomstudiengängen vergleichbar. Und: Ausschlaggebend ist auch das Engagement der Studenten.
Von Christoph Gondesen
HOAI: Gebührenrecht für Architekten und Ingenieure
Die 7. Novelle der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure soll im September in Kraft treten. Voraussichtlich werden Leistungsbilder und Honorare an die gestiegenen planerischen und rechtlichen Planungsanforderungen strukturell angepasst. Doch trotz einer verbind-lichen Gebührenordnung dürfen die Büros nicht auf eine betriebswirtschaftliche Kalkulation, ein Controlling und eine Nachkalkulation verzichten.
Von Herbert Franken
Wettbewerbe als Chance und Risiko
Gerade für junge, noch nicht etablierte Planer kann die Teilnahme an Wettbewerben zu einem Sprungbrett für die Karriere werden. Ein Wettbewerbsgewinn rückt die Verfasser ins Rampenlicht. Doch bevor ein Wettbewerb gewonnen wird, gibt es gerade für wenig Erfahrene einige Hürden zu überwinden. Thomas Armonatbefragte Franz Damm, Mitglied der Arbeitsgruppe Wettbewerbe und Vergabe an der Bayerischen Architektenkammer und Partner im Münchner Landschaftsarchitekturbüro Keller Damm Roser, zu den Chancen, als junger Landschaftsarchitekt durch Wettbewerbe bekannt zu werden und wie man Fallstricke umgehen kann.
Von Thomas Armonat
Die Vielfalt wird immer größer
Der BDLA hat eine Übersicht über Studiengänge im Bereich Landschaftsarchitektur in Deutschland erstellt, die wir leicht abgewandelt nachdrucken. Die Bezeichnungen der Studiengänge an den Hochschulen variieren beträchtlich, sind kaum miteinander vergleichbar und sagen nur bedingt etwas über die konkreten Studieninhalte aus. Deshalb hilft ein Blick ins jeweilige Diploma Supplement, der Erläuterung des Studiengangs. Ob sich auf jeden Bachelor der einen Hochschule ein Master einer anderen Hochschule draufsatteln lässt und dies später auch die Kammerfähigkeit in allen Bundesländern ermöglicht, lässt sich pauschal nicht sagen. Deshalb sollte man sich vorab bei den jeweiligen Hochschulen und den Kammern informieren.