G+L 04/13 | Gestalten mit Pflanzen
INHALT
Pflanzenverwendung in Deutschland
Pflanzenkrankheiten und funktionale Aspekte bestimmen in Deutschland mit darüber, welche Pflanzen im öffentlichen Raum verwendet werden. Doch auch die gestalterischen Vorlieben ändern sich. Bei den Stauden orientiert man sich zunehmend am Zierpflanzenmarkt, was auf Kosten der Langlebigkeit der Pflanzungen geht. Gehölze werden bevorzugt in Stammbusch- statt in Hochstammqualität gepflanzt.
Von Swantje Duthweiler
Gestalten mit Pflanzen in Großbritannien
Durch öffentliche Großprojekte wie den Londoner Queen Elizabeth Olympiapark erhielt die Pflanzenverwendung in Großbritannien in den vergangenen Jahren große Aufmerksamkeit. Statt formaler, rein funktionaler Pflanzungen rückt eine naturnahe Gestaltung in den Vordergrund, die die Funktion der Flächen mit der Ästhetik der Pflanzen vereint.
Von James Hitchmough
Von Hansens Lebensbereichen zu den Strategietypen
Die Einteilung der Stauden nach Lebensbereichen geht auf pflanzensoziologische Studien Richard Hansens zurück. Darauf aufbauend, berücksichtigen acht Strategietypen, wie sich Stauden in Pflanzungen verhalten. Das ermöglicht Pflanzenverwendern, die Arten unabhängig von existierenden Pflanzengesellschaften zu nachhaltig funktionierenden Pflanzungen zu kombinieren.
Von Norbert Kühn
Ein arkadischer Heilgarten in Dänemark
Nördlich von Kopenhagen werden in einer Klinik Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen behandelt. Ein wesentlicher Teil der Therapie ist die Ruhe und die Sicherheit, die Teilnehmer im Klinikgarten finden. Die Gestaltung für den Heilgarten Nacadia, der ein Arboretum einschließt, orientiert sich am arkadischen Leben des Menschen im Einklang mit der Natur.
Von Natalia Pantelidou
Ein Labyrinth im venezianischen Labyrinth
Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges genoss es, durch das Straßenlabyrinth Venedigs zu spazieren. Anlässlich seines 25. Todestages entstand auf der venezianischen Insel San Giorgio Maggiore ein Labyrinthgarten. Die Anregung stammt aus einer seiner Geschichten. Buchshecken formen den Namen Borges und führen Besucher in die Symbolik seiner Erzählungen ein.
Von Flavia Pastò
Sichten, verplomben und katalogisieren
Auf zwei Ausgleichsflächen im Umfeld des Berliner Flughafens BER mussten im Januar etwa 600 Linden der Sorte Tilia cordata ‘Greenspire‘ gefällt und durch Tilia cordata ersetzt werden. Der Grund: Ausgeschrieben worden war Tilia cordata. Das Galabau-Unternehmen, das die Bäume geliefert bekommen und eingepflanzt hatte, blieb auf den Kosten in sechsstelliger Höhe sitzen. Wie man als Planer verhindern kann, dass die falsche Ware geliefert wird, darüber sprach Thomas Jakob mit Josch Bender, der die Baumpflanzungen innerhalb der mit der Freianlagenplanung des BER betrauten Arbeitsgemeinschaft WES + Partner, Josch Bender Landschaftsarchitekten und Ingenieure und der PST GmbH verantwortete.
Von Thomas Jakob
Standortrisiken individuell bewerten
Bäume haben es an städtischen Standorten immer schwerer. Doch man darf die Belastungsfaktoren nicht pauschal den Klimaveränderungen oder eingeschleppten Schädlingen und Pilzen zuschreiben. Besser ist es, von Baumart zu Baumart, von Sorte zu Sorte zu unterscheiden.
Von Rolf Kehr
Unter Palmen wandeln
Der GALK-Arbeitskreis Stadtbäume testet Baumarten und -sorten darauf, ob sie sich für den Standort Straße eignen. Neben neuen Baumarten ist es aber auch wichtig, die Zahl der Arten in der Stadt zu erhöhen, um Ausfälle durch Krankheiten besser zu verkraften.
Von Joachim Bauerund Jens Dietrich